Viola Halfar lebt und arbeitet als freiberufliche Fotografin in Köln, studierte nachhaltiges Design an der Ecosign/ Akademie für Gestaltung und ist Teil des noplace. Dort entwickelt sie ihren künstlerischen Ausdruck der Verbindung von innen und außen immer weiter. Bewegt von tiefen, ernsten oder tragischen Momenten, findet Viola dort besondere Schönheit und Sensibilität und verarbeitet das in ihren Werken. Aber nicht nur Tragik und Dunkelheit bestimmen ihre Schaffungsprozesse, sondern auch kraftgebende Höhepunkte geben Inspiration.
"Durch den Sucher blickend, konnte ich mir die reizüberflutende Welt verkleinern, mir Ausschnitte suchen, die ich sehen möchte und die ich von anderen gesehen haben möchte." (Viola Halfar)
Ihre Intention: Eine eigene Wirklichkeit zu finden, sie in der Realität zu verlieren oder Resonanzräume zu treffen, in denen unterschiedliche Lebensformen und Wahrheiten kooperieren können. Die allerhöchste Priorität ist für sie das Wohl des Individuums - ihrer Ansicht nach ist dies nur möglich in einer Gesellschaft, die sich wohlfühlt und in ständigem Dialog miteinander steht. Mit ihren Arbeiten versucht sie auf ihre Art und Weise Menschen den Raum zu geben, sein zu dürfen. Die existenziellen Fragen über das Sein, den Sinn und die Möglichkeiten, als Individuum das eigene Leben und das der anderen mitzugestalten, bilden das Fundament ihrer Arbeit. Dadurch gelingt ihr der Kontakt mit ihrer Umwelt und sie findet kleine Antworten auf ihre Fragen.
Angestoßen durch ihre Arbeitserfahrung in der Psychiatrie, wo viele Realitäten ihren Ausbruch finden, manche scheitern oder unterdrückt werden, forscht sie fotografisch. Wie arg sind wir Menschen von unserem Blick abhängig? Wie finde ich den eigenen Blick ohne andere Blickwinkel zu übersehen? Wie facettenreich kann Augenlicht sein, wenn ich hinschaue? Viola befindet sich im ständigen Austausch mit dem Menschen gegenüber der Kamera. Nimmt die Profanität überhand, flüchtet sie in die Fantasie des Geistes, wo die Sichtweisen unendliche Welten öffnen. Diese zu sehen, betrachten zu lernen und sichtbar zu machen, um auch für andere die Freiheit des Blickes zugänglich zu machen, versteht sie als ihren aktuellen künstlerischen Auftrag.